Einen ganzen Film planen, drehen, vertonen und schneiden – damit kommen in ihrer Schullaufbahn die wenigsten Schüler*innen in Kontakt.
Einige Schüler*innen der 8d hatten in den letzten Monaten, vor der Corona-Quarantäne, aber genau dazu die Möglichkeit und konnten am Dienstag, den 7. Juli, stolz ihr Ergebnis präsentieren. In den Wochen vor dem Lockdown hatten um die zehn Schüler*innen der 8d freiwillig zusammen mit drei Journalisten des medienpädagogischen Netzwerkprojekts SportXperten in der Schulzeit und auch teilweise nachmittags einen Film über das A-Team der Lateintänzer von Blau-Weiß Buchholz produziert.
Die SportXperten sind ein Netzwerk, das Projekte unter anderem an Schulen veranstaltet, um Jugendlichen journalistisches Arbeiten näher zu bringen. In ihren Projekten wird über die unterschiedlichsten Sportarten berichtet, denn das Thema Sport, das viele junge Menschen interessiert, soll Freude am Journalismus wecken. Besonders wichtig, erklärt ein Vertreter der SportXperten bei der Präsentation des Films, sei bei diesem Projekt Teamwork. Zusammen produziere man ein Ergebnis und jeder einzelne in der Gruppe werde dafür gebraucht. Gerade das ergebnisorientierte Arbeiten sei von großer Bedeutung, denn indem man einen Film produziere und sich nicht nur trocken mit Journalistik beschäftige, bekämen die Schüler*innen zu Recht das Gefühl, sie hätten etwas ganz Neues geschaffen.
Ganz nebenbei lernten die Teilnehmer*innen nicht nur, wie gut es sich anfühlt, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, sondern eben auch, wie man mit der nötigen Technik, beispielsweise den Kameras und Mikrofonen, umgeht. Außerdem erfuhren sie, wie man richtig zu seinem Thema recherchiert, sich auf die Interviews vorbereitet und natürlich wie man interessante Fragen formuliert. „Bei alldem haben uns die SportXperten erstmal machen lassen und erst später nochmal Tipps gegeben“, berichtet eine Teilnehmerin. So konnten die Schüler*innen sehr viel alleine machen und hatten trotzdem professionelle Unterstützung.
Nach den Vorbereitungstreffen ging es zum Training der Lateintänzer. Dort wurden die ersten Interviews mit zwei Tänzern geführt und einige Tanzszenen gefilmt. Besonders für die Schüler*innen der 8d war, dass sie, anders als es bei den SportXperten eigentlich üblich ist, gleich zweimal die Möglichkeit hatten zu filmen. Denn einige Tage nach dem Training begleiteten sie die Tänzer von Blau-Weiß Buchholz kurzerhand auch noch zu einem Wettkampf. An diesem Tag konnten dann die Tänzer in ihren Kostümen aufgenommen und noch ein paar letzte Interviews geführt werden.
In den Tagen nach dem Dreh wurde es dann erst so richtig anstrengend, denn jetzt mussten alle Filmaufnahmen geschnitten und vertont werden. Dabei hat die Zeit nicht immer gereicht und am Schluss mussten die SportXperten den endgültigen Schnitt alleine übernehmen. In der Bilanz haben die Teilnehmer*innen über 36 Stunden Arbeit für einen circa 11-minütigen Film investiert, der es aber dafür in sich hat. (- Charlotte Niehoff Jg.12 -)
Es folgen einige Eindrücke und Gedanken, die einem beim Anschauen kommen:
Gänsehautmomente, elf Minuten Film, sechsunddreißig Stunden Arbeit und noch so viel mehr investierten die Schüler*innen der 8d in diesen Film.
Schaut man den Film an, ergibt sich eine Symphonie aus Geräusch und Klang, aus Bild, Motiv und Schnitt.
Die Atmosphäre, die durch den Film auf den Zuschauerraum übertragen wurde, war eine Mischung aus tiefer Begeisterung, Bewunderung und großem Interesse.
Es war Mucksmäuschen still, erfüllt wurde der Raum nur von der Musik, gespannter Begeisterung und, wenn man genau hinschaute, auch von den stolzen Blicken des Klassenlehrers und der Klassenlehrerin, wie auch von den Sportxperten selbst.
Durch die teilweise schnellen Schnitte und das unterteilen der Interviews in einzelne Fragen, die dann immer wieder zwischendurch eingeblendet wurden, ergibt sich in Verbindung mit atemberaubenden Tanzaufnahmen, Impressionen von Trainingseinheiten und Bildern der Produktion ein stimmiges und vor allem sehr spannendes Gesamtwerk, von dem jede*r auf die eine oder andere Weise profitiert.
Durch Fragen, die eigentlich jeden interessieren, wie beispielsweise: ,,Gibt es auch Liebespaare innerhalb des Teams?“ wurden zudem die zwischenmenschlichen Aspekte, die das Tanzen mit sich bringt, hervorgehoben, sodass nicht nur die Technik und theoretischen Aspekte im Vordergrund standen.
Die Aufnahmen, die am Wettkampftag gemacht wurden, sind in Bild wie in Ton ein Ensemble voller Perfektion und ,,heben den Film durch die beeindruckende Leistung der Tänzer*innen und durch die Kostüme und Musik nochmal auf eine ganz andere Ebene.“
Der Film sorgt für Gänsehaut-Momente vom feinsten und kommt einem Meisterwerk durch die Diversität und Variation der Filmaufnahmen und Schnitte schon sehr nahe! (- Lea Kottek -)
Die 36 Stunden haben sich also definitiv gelohnt!

Beitrag von Lea Kottek und Charlotte Niehoff